Gesten vergehen mit ihrer Zeit,
Zeitlos ist jedoch die Anmut von Haltung

Eine Langzeiterfahrung der besonderen Art verbindet uns mit diesem Projekt. Eingebettet in die toskanischen Hügellandschaften sitzt erhaben die Villa. Angefangen hatte alles vor über 400 Jahren, wohl mit einem Stall beziehungsweise einem Teil eines Bauernhofes, der in mehreren Ausbauschritten zu einem herrschaftlichen Anwesen mit Haupt- und Nebengebäuden angewachsen ist. Nach längerer Brache und einem Besitzerwechsel wurde das Anwesen (seit 2007) einer Generalsanierung unterzogen und erstrahlt heute in neuem, lebendigen Glanz.

In diesem Haus beschäftigte uns vor allem diese Frage: Wie können wir heute Objekte bauen, die der Kraft eines über Jahrhunderte gewachsenen Gebäudes, dem hohen Qualitätsanspruch, den nächsten 100 Jahren standhalten? Wie können wir sie denken, bauen und wie selbstverständlich mit dem verbinden, was schon da ist? An diesen Punkten haben wir versucht, uns in unserer Arbeit zu orientieren. Bestmögliche Präzision, nicht Perfektion, Material, nicht Oberfläche, Selbstbewusstsein, nicht Selbstüberschätzung, Haltung, nicht Geste.

"Wenn ich heute durch dieses Haus gehe, spüre ich, dass die von uns integrierten Elemente und Objekte sich in ihre Umgebung eingefügt haben, dass sie zu einem Teil dieser geworden sind, dass sie mithalten, mit der Qualität, die sie umgibt. Das macht mich froh." (Jochen Haidacher)

  • Bauherr: Privat
  • Ort: Toskana (Italien)
  • Fotos: Marion Lafogler